Diabetes - was nun?
Sie haben erfahren, dass Sie an einer Zuckererkrankung – Diabetes mellitus – erkrankt sind. Dies wird oft als Bedrohung erlebt, was wiederum eine emotionale Abwehr auslöst. Dabei sind Sie dieser Erkrankung nicht hilflos ausgeliefert, sondern Sie können sie als Partner Ihres behandelnden Arztes aktiv gestalten. Sie haben schon den ersten Schritt getan – und informieren sich.
Diabetes - was ist das?
Die Diagnose zu stellen ist denkbar einfach: ein Blutzucker nüchtern von mehr als 126 mg/dl definiert einen manifesten Diabetes mellitus. Im Zweifel führt eine Zuckerbelastung mit nachfolgender Messung zur Diagnose. Man sollte einfach daran denken und die zweijährlichen Gesundheitsuntersuchungen beim Hausarzt wahrnehmen.
Und hier liegt das Hauptproblem: man schätzt, dass zu den 4 Millionen Diabetikern noch einmal 4 Millionen unerkannte Diabetiker hinzukommen.
So gesehen sind Sie schon weiter, Gefahr erkannt – Gefahr gebannt.
Eine Krankheit stellt sich vor
Man unterscheidet zwischen Diabetes mellitus Typ I und Typ II.
Der Typ I – Diabetes findet sich oft schon bei Kindern und jungen Erwachsenen. Hier verliert die Bauchspeicheldrüse die Fähigkeit das lebenswichtige Hormon Insulin zu produzieren. Früher eine tödliche Bedrohung - stehen heute selbst kleinen Kindern vielfältige Insuline und Behandlungskonzepte zur Verfügung.
Der Typ II – Diabetes heißt im Volksmund auch „Altersdiabetes“. Völlig zu Unrecht, denn im Schnitt sind die Patienten 55 Jahre bei Diagnosestellung, also in den besten Jahren. Wir mussten in den letzten Jahren sogar lernen, dass es diesen Diabetestyp auch bei Kindern gibt, womit wir beim Hauptproblem sind: die in unsrer Gesellschaft bestehende Überversorgung mit Kalorien und Unterversorgung mit Bewegung führt bei vielen Menschen zu Übergewicht.
Dieses überschüssige Fett ist kein Rucksack sondern aktives Gewebe. Es greift in den Stoffwechsel ein und kann viele Wohlstandserkrankungen auslösen: hohes Cholesterin, Bluthochdruck und Gicht.
Die Spitze dieses Eisberges stellt die nun entdeckte Zuckerkrankheit dar – die Ursachen und viele weitere Begleiterscheinungen liegen unter Wasser.
Von der Angst zur Motivation
Die bedrohlichen folgen des Diabetes werden allerorten beschworen – nur ist Angst vor der fernen Zukunft keine gute Motivation im hier und jetzt. Denken Sie um, weg von Angst und hin zu einem aktiven, gesunden Leben. Sicher – ein über die Jahre erhöhter Blutzucker greift die Nieren an, schädigt die Augen, stört die Nervenbahnen und führt zu Gefäßverkalkung. Nur ist die Diagnose Diabetes kein zwangsläufiges Szenario, Sie haben die Möglichkeit Gefahren zu begegnen – durch Wissen, gesunde Lebensführung und eine richtige Behandlung.
Die Behandlung
Die Behandlung erfolgt immer im Team von Patient, Ernährungsberatung und Arzt.
Den ersten Schritt der Therapie sollen übrigens wir alle, ob mit Diabetes oder ohne, beherzigen: eine gesunde Lebensweise erlernen und pflegen.
Also weg mit den Zigaretten und runter mit den Pfunden. Wertvolle Tipps zum Abnehmen finden Sie auf unserer Ernährungsseite.
Beim Typ I – Diabetes braucht der Patient sofort Insulin. Hierbei wird durch schnelles Insulin zum Essen und langsames Insulin als Basis die natürliche Insulinausschüttung nachgeahmt. Durch neue Insuline oder auch Pumpensysteme wird dieses Ziel immer besser erreicht.
Beim Typ II – Diabetes sind oft auch Tabletten wirksam. Durch diese wird die noch vorhandene Insulinausschüttung angeregt und die Wirkung im Körper verbessert. Jedoch ist dies nicht immer ausreichend oder die Wirkung wird im Laufe der Jahre schwächer. Dann ist auch Insulin nötig, oft kann aber durch ein einfaches Behandlungsregime häufiges Spritzen und Blutzuckermessen vermieden werden.